Archiv für den Monat: Mai 2014

„Über den Gartenzaun geplaudert“ 16. Mai 2014

DSC01259Vollfrühling

So einige Zwiebelblumen, wie Tulpen oder Narzissen sind schon verblüht. Damit ihre Energie nicht in die Frucht- und  Samenbildung geht, werden die verblühten Blütenköpfe entfernt. Die Blätter lassen wir noch stehen bis sie gelb geworden sind und sich rausdrehen lassen. So kann noch die ganze Kraft der Pflanze in ihre Zwiebel eingezogen werden. Falls erforderlich kann jetzt noch gedüngt werden, zum Beispiel mit Brennnesseljauche.

Rezept Brennnesseljauche                                                                                                                                           etwa 1 kg frische Brennnesseln mit 10 l Wasser in einem Eimer ansetzen. Am besten eignet sich ein Holzfass und Regenwasser. Um den Gestank, der bei diesem Gärprozess entsteht, zu mindern, kann man noch eine Handvoll Steinmehl und/oder EM ( effektive Mikroorganismen ) hinzugeben und die Tonne mit einem Deckel abdecken. Der Reifungsprozess dauert, je nach Außentemperatur, 10 – 20 Tage. Zwischendurch wird immer wieder umgerührt. Ist die Jauche ausgegoren, wird sie abgeseit, im Verhältnis 1:10 mit Wasser verdünnt und möglichst an trüben Tagen gegossen. Brennnesseljauche ist eine stickstoffbetonte Düngung und ein hervorragendes Stärkungsmittel für die Pflanzen.  Sie stärkt die Abwehrkräfte der Pflanzen gegen verschiedene Schädlinge, wie z. B. Blattläuse, und unterstützt durch ihren hohen Eisengehalt die Bildung von Chlorophyll in den Pflanzen.

Inzwischen sind unsere hoch wachsenden Stauden wie Pfingstrose, Rittersporn,Phlox und Sonnenbraut, um nur einige zu nennen, ordentlich gewachsen. Zeit, um sie mit einem Stützgerüst zu versehen. Wieso jetzt schon, die sind doch noch gar nicht so hoch, werden  vielleicht einige anmerken. Spätestens wenn diese Stauden ihre volle Höhe erreicht haben und zu blühen beginnen, werden sie bei starkem Wind und unter dem Gewicht ihrer Blüten, umknicken. Wenn wir sie dann erst hoch binden, schaut es nicht mehr schön aus. Hingegen, wenn wir ihnen jetzt schon eine Stütze geben, können sie in diese hineinwachsen und von dem Gerüst ist bis zur Blütezeit nichts mehr zu sehen.

 

„Über den Gartenzaun geplaudert“ 15. Mai. 2014

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Mit der Blüte des Apfelbaumes beginnt der Vollfrühling. Meist fällt diese Jahreszeit auf den Wonnemonat Mai. Die Natur ist geradezu im Wachstumsrausch und nichts kann sie mehr aufhalten. Einzig die Eisheiligen, die heute mit der kalten Sophie enden, können ihr noch einen Strich durch die Rechnung machen. „Vor Nachtfrost du nicht sicher bist, bevor Sophie vorüber ist.“ Die Bäume, Sträucher und Stauden tragen ein Blätterkleid aus frischem Maigrün; blühender Flieder, Maiglöckchen und Bärlauch strömen ihren Duft aus und locken Insekten an. Wenn alle Jahreszeiten ihren Sinn haben und jede für sich schön ist, so ist doch dies meine Lieblingszeit, in der es einfach nur Freude macht im Garten zu arbeiten.

Jetzt können wir alle Gehölze, die schon im frühen Frühjahr geblüht haben, schneiden. Zum Beispiel die Forsythie. Sie bildet an den einjährigen Seitentrieben zweijähriger Langtriebe ihre Blüten. Ein falscher Schnitt zum falschen Zeitpunkt, im Herbst oder Winter, entfernt die angelegten Blütenknospen und verhindert damit die Blüte. Anders verhält es sich beim Flieder. Seine Blüte, Triebwachstum und Blütenbildung für das kommende Jahr finden gleichzeitig statt. Möchte man ihn schneiden, muss man entweder auf die diesjährige oder die nächstjährige Blüte verzichten. Ob Forsythie, Flieder oder Felsenbirne, alles sind starkwüchsige Sträucher, die oft zu eng oder in zu kleine Gärten gepflanzt werden. Mangels Platz werden sie dann „passend gemacht“ und zurecht gestuzt. Leider geht dann dieser Formschnitt auf Kosten ihrer natürlichen Wuchsform und Habitus. Ich würde bei solchen Gehölzen bei jüngeren Pflanzen nur einen Erziehungsschnitt und bei älteren Pflanzen einen Erhaltungsschnitt empfehlen. Bei ersterem erhält das Gehölz seine optimale Form je nach Wuchscharakter in den ersten 1 – 5 Jahren. Beim Erhaltungsschnitt handelt es sich um eine regelmäßige Schnittmaßnahme an entwickelten Gehölzen, die die Blütenbildung und Vitalität fördert.